Kongresse können anstrengend sein, und bei der Aufregung des heutigen Tages, gerade rund um die Eröffnungsfeier, war das sicher ein vergleichsweise anstrengender Tag zumindest für mich.
Und was könnte da schöner sein, als am Abend in einem klassischen Konzert inne zu halten, und das in einem so wunderbaren Konzertsaal wie der Tonhalle, mit einem Orchester von Kolleg:innen und Freund:innen, dem Deutschen Kinderärzteorchester (apropos: Ihr Lieben, ihr müsst mal über euren Namen sprechen, habe viele Musikerinnen gesehen…).
Ein zarter Regenbogen über der Tonhalle versprach schon Großes, aber das wurde in der Tat übertroffen. Beethovens Violinkonzert begann behutsam mit einer langen Orchesterpassage, bevor die Solistin Wonhee Bae einstieg, mit singendem, schmelzenden Klang, höchster Virtuosität, sich zum Ende ersten Satz in eine ekstatische Kadenz steigernd, mit virtuosen Läufen, Doppeltrillern, polyphonischer Stimmführung. Danach ein kurzes Durchatmen, bevor die Solistin „attaca“ in das Rondo des 3. Satzes stürmte, im Wechselspiel mit den Bläsern. Großartig! Als Zugabe schenkte Wonhee Bae uns noch „Erinnerungen an die Alhambra,“ die Violin-Adaptation eines Gitarrenstückes, höchste Virtuosität, Weltklasse!
Nach der Pause trieb sich das Orchester, im zweiten Jahr unter der Leitung von Mario Hartmuth, getrieben von Viertelschlägen der Pauken mit Brahms zu symphonischen Höhepunkten. Am Ende ein glückliches Orchester, ein begeistertes Publikum. Was für ein Ausklang dieses langen Kongresstages!
Es tut mir leid um alle, die diesen Festabend verpasst hat. Also merken für Hamburg: Der Donnerstagabend gehört dem Kinderärzteorchester – Party geht auch noch danach.
Der Erlös des Konzertes geht wie jedes Jahr an einer Wohltätige Organisation, dieses Jahr an die Elterninitiative Düsseldorf e.V.. Danke auch dafür!
Prof. Dr. Dominik Schneider